TigerkopfMotorDax Stempel

Test eines neuen Motors

Nach reichlich Tuning an den normalen Honda Motoren, öffnen der neuen 50er Motoren, Aufbau von 90 und 106 ccm Varianten wollte ich auch mal etwas anderes probieren.

Beim nächsten Treffen  war es soweit:
Es gab dort eine Vorführmonkey, mit der jeder, der mal eben Lust hatte, ein paar Runden auf
dem Rundkurs drehen konnte, sie war mit einem Taiwan- Motor mit Viergang Motorradschaltung, Handkupplung: Vierscheiben, hinten liegend und Langhub mit 110 ccm ausgerüstet. Aufgebaut war ein 22 er Rundschiebervergaser.
Das Teil musste ich natürlich gleich ausprobieren!
Die Leistungsentfaltung des Motors war gerade in unteren Drehzahlbereichen absolut super, selbst von ganz unten heraus nimmt er Vollgas an, was die kleine Monkey kaum verkraftete. Auf dem Kurs konnte man auf den Geraden wirklich stark aufholen,
das erweckt den Eindruck, mit überdurchschnittlicher Leistung unterwegs zu sein.
In den Kurven habe ich mir aufgrund der sehr wackligen Gabel fast ins Hemd gemacht,
auch ein anständiges Herhausbeschleunigen war mit dem Fahrwerk nicht möglich, die Monkey reagierte stets unruhig, wenn man nur ganz leicht Gas gab.
Mein persönliches Urteil: Mehr als genug Leistung, sehr günstige Kraftentfaltung.

Wer diesen Motor in einer Monkey fahren möchte, sollte ein wenig am Fahrwerk arbeiten,
weiche Reifen fahren oder eher vorsichtig in die Kurven gehen.

Zu dieser Stunde hatte ich bereits meinen Urlaub geplant, wollte dabei gleich mal sehen,
was so ein Motor wirklich kann. Da aber leider alle ausverkauft waren, blieb mir aufgrund meines knappen Zeitrahmens nur die Möglichkeit, den Vorführmotor mitzunehmen und schnellstens ein meine DAX einzubauen. Obwohl dieser Motor größer als der originale ausfällt, 1 Liter Ölvolumen, passt er ohne Veränderungen perfekt, es gibt auch keine Platzprobleme am Fußbremshebel.
Aufgrund seines Volumens benötigt der Motor trotz 110 ccm keine zusätzlichen Motorgehäuseentlüftungen, wodurch man die DAX jetzt problemlos auf die Seite Packen kann.
Soweit so gut, ab in den Kombi und auf nach Kroatien.
Dort angekommen, erst mal ein Ölwechsel, das ist nötig, da sich anfangs noch Farbreste in der wichtigen Motorflüssigkeit lösen.
Danach folgten zwei Wochen absoluter Spaß mit der Honda DAX:
Die ersten Fahrten haben schnell gezeigt, dass dieser Motor sehr gut geeignet ist, mit zwei Personen und Gepäck weite Touren in Bergigem Gelände zurückzulegen.
Aufgrund seiner überdurchschnittlichen Oberfläche hat er keine Thermischen Probleme, mit denen ich bei anderen Motoren stets ein wenig zu kämpfen hatte.
Nachdem wir nun soweit von dem Triebwerk überzeugt waren, konnten wir jetzt noch weitere Fahrten wagen- aufgrund des warmen Klimas gab es sowieso nur drei Sachen, die man als äußerst angenehm bezeichnen konnte: Baden, Surfen und Honda DAX fahren.
Von der unteren Spitze Kroatiens aus haben wir ganz schöne Strecken zurückgelegt, 20% Steigung laut Straßenschild mit zwei Personen sind kein Problem, der Motor hat sich als äußerst belastbar dargestellt. Sehr empfehlen kann ich die Straßen auf der Insel Cres.
Als wir im letzten Drittel des Urlaubs unseren Campingplatz wechselten, war es mir mit dem Gespann kaum möglich, der DAX mit einer Person besetzt, zu folgen:
Weder an Steigungen, noch auf Beschleunigung und auch nicht auf Endgeschwindigkeit.
An diesem Tag legten wir die längste Strecke am Stück zurück:
Von Pula, der untersten Spitze Kroatiens, bis ins Zentrum der Insel Krk.
In den letzten Tagen auf der Insel habe ich mit dem Motor in brutalen Geländefahrten sowie kleineren Rennen auf Kartbahnen probiert, ob es nicht irgendwie möglich ist, das Triebwerk auf zu überfordern. Da die Power nur in unteren bis höheren Drehzahlbereichen voll anliegt,
bei Extremdrehzahlen nachlässt, kann man ihn, anders wie die Haftgrenze der Reifen, nicht überfordern.
Wieder zuhause angekommen, fand nach dem DAXtreffen in Berlin am Abend der Gedenkfahrt wieder ein kleines Rennen auf einer Strecke bei Berlin statt, bei dem der Motor wieder reichlich Spaß machte.

Was mir also bei dem Motor in den weit mehr als 1000 Kilometern aufgefallen ist:
Der Thaimotor sehr standfest, entfaltet seine volle Leistung jedoch erst, wenn man ihn eine Weile fährt und dann richtig fordert.
Er nimmt in jeder Drehzahl spontan Gas an, verhält sich aufgrund seiner serienmäßig geringen Kompression eher gutmütig als sportlich, nennenswert ist sein gutes Drehmoment.
Sehr gut ist die Abstufung der Schaltung, passt perfekt zu dem Motor.
Der Benzinverbrauch ist nicht zu hoch.
Tipp:
Auf der Kurbelwelle sitzt eine Zentrifuge, die eine Sehr große Schwungmasse beinhaltet.
Diese habe ich später großzügig abgedreht, nur den Grundbehälter habe ich stehen lassen,
damit das Öl gefiltert werden kann. Der Motor jetzt einen sehr sportlichen Endruck,
das Standgas wurde dadurch nicht negativ beeinflusst.
Durch Kürzen der vier Gewindebolzen in der Kupplung lässt sich der Anpressdruck der Scheiben beliebig erhöhen, 0.6 mm empfinde ich als sehr angenehm.
Dadurch wird sichergestellt, dass auch größere Leistungen problemlos übertragen werden können,
da sicherlich für diesen Motor in Kürze hochwertige Tuningteile verfügbar sein werden.

Mit sportlichen Grüßen,
Barry Fischer

http://www.Honda-DAX.de